Sep 15 2009

mitzieher

oder „wie bekomme ich mehr action ins bild„.

vom thema her gehören mitzieher in die rubrik der bewegungsunschärfe. doch wird bei einem mitzieher nicht die bewegung „verschwommen“ dargestellt, sondern der statische hintergrund. das prinzip ist denkbar einfach: die bewegung des motivs muss mit der kamera verfolgt werden. zusätzlich ist eine etwas längere belichtungszeit nötig um den hintergrund durch die verfolgungbewegung der kamera verschwischen zu lassen. in meinem fall war das für einen brennweitenbereich von ca. 24 – 35 mm eine belichtungszeit von ca. 1/20 sek. nötig. eine faustformel dazu gibt es nicht, denn es ist neben der brennweite auch von der geschwindigkeit des motivs abhängig.
unter umständen kann auch ein stativ hilfreich sein. doch auch das ist motivabhängig und kann auch die bewgungsfreiheit zu fest einschränken.


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Aug 13 2009

bitte nicht lächeln

passfotos. seit jeher begründen sie ein eigenens genre in der fotografie.

damals zwängte man sich mit möglichst vielen freundinnen und freunden an einer dreckigen strassenecke in einen nach entwickler und fixierer riechenden kasten. nach einigen minuten warten amüsierte man sich über die komischsten gesichtsausdrücke der portraitierten.
da wird mir ein wenig nostalgisch zu mute.

leider hat nach und nach auch dort die elektronik einzug gehalten. man wird von einer computerstimme durch programme geleitet und kann „schlechte“ bilder verwerfen. wurde man schemapassend abgelichtet, erfolgt der ausdruck sofort und ohne spannung.

für die seriösen bilder für bewerbungen oder für ausweise ging man zum fotografen. dort erhielt man tipps für vorteilhafte posen.
doch diese zeiten sind vorbei. ein passfoto hat so auszusehen:

hier kann man den offiziellen schweizer richtlinien für passfotos anschauen.
bei textzeilen wie dieser vergeht einem das lachen. neben einem negativbeispiel mit lächeln steht: „mund offen, kein neutraler gesichtsausdruck“.

doch weshalb schreibe ich darüber? die jungen werden kaum um ihre spassbilder gebracht. heute werden sie von visitenkartenverteilenden porgrammautomatikknipsern im ausgang mit möglichst viel ausschnitt totgeblitzt.
kürzlich stand ich vor der aufgabe passbilder von meinem sohn zu schiessen. klar hat es geklappt, aber am sogenannten ausschuss habe ich viel mehr freude als am eigentlichen output. natürlich war es nicht ganz einfach, da man einem säugling nicht sagen kann, dass er bitte den mund schliessen und in die kamera schauen soll. aber nach ein paar versuchen war das bild im kasten.

noch ein paar worte zur blitztechnik:
um eine möglichst grosse abstrahlfläche für ein weiches licht zu bekommen, habe ich den aufsteckblitz mit +2 blenden leistung direkt auf die weisse zimmerdecke gerichtet. der junior lag auf einer sorgfälltig glatt gestrichenen weissen decke auf dem bett. die leistungssteigerung des blitzes war nötig um das seitlich einfallende tageslicht zu überblitzen.


Jun 19 2009

rocking ovation (teil II)

wie im teil I angekündigt, möchte ich in diesem beitrag die bearbeitung des bildes „rocking ovation“ erläutern.

so kam dieses bild aus der kamera:

welche schritte sind nötig?

  1. da ich mir bei manchen bildern mehr möglichkeiten offen halten möchte, shoote ich meistens raw. somit beginnt auch die verarbeitung im raw-converter. wobei ich in diesem fall nur geringfügig die parameter verändert habe. einerseits die wurde farbtemperatur angepasst und andrerseits die belichtung um etwas mehr als eine blende nach oben korrigiert.
  2. danach habe ich den schiefen horizont ausniveliert. hier erschien mir diesmal das linealwerkzeug am einfachsten. einfach entlang einer horizontalen oder vertikalen kante eine linie ziehen und dann unter [bild] > [arbeitsfläche drehen] > [per eingabe] das bild ausrichten (ohne die vorgegebene zahl zu verändern!). diesen schritt habe ich mit dem zurechtschneiden des bildes abgeschlossen.
  3. jetzt kam meine vordefinierte aktion „simpel“ zum einsatz. sie macht mit nur einem klick eine kopie der hintergrundebene, erstellt die einstellebenen „tonwerte“ und „gradiationen“.
    die aktionen sind ein sehr praktisches mittel seinen workflow zu beschleunigen. vor allem bei der aufbereitung von daten fürs web. vileicht werde ich beim nächsten mal darüber einen beitrag verfassen.
  4. über die gradiationskurven habe ich den kontrast im bild leicht angezogen.
  5. etwas, dass mich nun noch aus ästhetischer sicht gestört hat, ist dass der konzertbesucher vorne rechts ein helles shirt getragen hat. das auge des betrachters wird dadurch von den bildwichtigen teilen abgelenkt.
    um sein shirt dunkler zu machen habe ich zuerst eine einstellebene vom typ gradiationskurven gewählt und darauf eine ebenenmaske angelegt. dann habe ich in der hintergrundebene mit dem schnellauswahlwerkzeug das shirt ausgewählt und die auswahl dann in der ebenenmaske weiss gefüllt.

    die unterschiedlichen rot-, grün- und blaukurven kommen vom versuch das shirt nur dunkler zu machen, was ich aber als nicht gut befunden habe.
    da das ziel des schwarzen shirts noch nicht ganz erreicht wurde, habe ich die einstellebene einfach dupliziert und mit der dekkraft gespielt, bis das bild mir gefiel. die grauen flecken kommen daher, dass ich noch ein paar andere flecken geringfügig abdunkeln wollte. daher habe ich diese auch mit reduzierter deckkraft in der maske übermalt.

zum schluss nochmals das fertige bild

wer das bild grösser sehen möchte klickt darauf.

das war’s schon wieder! eigentlich ist es überhaupt nicht sooo kompliziert.
viel spass beim selber photoshoppen!