Mrz 12 2010

ein schmaler grat

was darf bildbearbeitung? ist es legitim mit photoshop einen f/2.8 mangel im ultraweitwinkelbereich zu kompensieren?

es ist mein ziel vom bildaufbau her gute bilder zu generieren, die aber nicht jeglichen technisch-klassischen möglichkeiten entbehren.
somit beantworte ich für mich die rhetorische frage von oben mit ja.

bei diesem bild hatte mir einerseits die tiefe gefehlt und anderseits war es unvorteilhaft, dass der bräutigam der braut aus dem kopf herauswächst. (vergleiche unten)
mit dem eingriff konnte ich die szene in unterschiedliche bildschichten aufteilen. die braut, die die trauzeugin umarmt ist im vordergrund und der brautvater, der dem bräutigam gratuliert ist im hintergrund.

in photoshop ist das ganze keine bahnbrechende neuheit. bekannt sind die bearbeitungsschritte aus den vielen fake tilt und shift tutorials.

  • ebene duplizieren
  • das duplikat weichzeichnen (zb. mit dem gaussschen weichzeichner)
  • ebenenmaske anlegen und die scharfen bereiche mit schwarzem pinsel ausmalen

hellrot eingefärbt ist die relevante hintergrundebene (mit korrektur der stürzenden linien)

dunkelrot eingefärbt ist die weichgezeichnete ebenenkopie, in der mit der ebenenmaske der wirkungsbereich angelegt ist.

die meisten restlichen einstellebenen sind bestandteil einer meiner aktionen, wobei die ebene „sättigung“ äusserst selten zum einsatz kommt.

von vollautomatisierten prozessen halte ich wenig, denn ich überlasse die wirkung eines bildes nicht dem komputer. der vorteil einer solchen aktion, die die meisten nötigen einstellebenen erstellt besteht darin, dass mit wenigen klicks die gewünschten werte angeben und gegebenenfalls mit wenigen pinselstrichen die ebenenmaske angelegt werden kann.

zum schluss noch einen blick auf die ausgangsdatei:


Jun 19 2009

rocking ovation (teil II)

wie im teil I angekündigt, möchte ich in diesem beitrag die bearbeitung des bildes „rocking ovation“ erläutern.

so kam dieses bild aus der kamera:

welche schritte sind nötig?

  1. da ich mir bei manchen bildern mehr möglichkeiten offen halten möchte, shoote ich meistens raw. somit beginnt auch die verarbeitung im raw-converter. wobei ich in diesem fall nur geringfügig die parameter verändert habe. einerseits die wurde farbtemperatur angepasst und andrerseits die belichtung um etwas mehr als eine blende nach oben korrigiert.
  2. danach habe ich den schiefen horizont ausniveliert. hier erschien mir diesmal das linealwerkzeug am einfachsten. einfach entlang einer horizontalen oder vertikalen kante eine linie ziehen und dann unter [bild] > [arbeitsfläche drehen] > [per eingabe] das bild ausrichten (ohne die vorgegebene zahl zu verändern!). diesen schritt habe ich mit dem zurechtschneiden des bildes abgeschlossen.
  3. jetzt kam meine vordefinierte aktion „simpel“ zum einsatz. sie macht mit nur einem klick eine kopie der hintergrundebene, erstellt die einstellebenen „tonwerte“ und „gradiationen“.
    die aktionen sind ein sehr praktisches mittel seinen workflow zu beschleunigen. vor allem bei der aufbereitung von daten fürs web. vileicht werde ich beim nächsten mal darüber einen beitrag verfassen.
  4. über die gradiationskurven habe ich den kontrast im bild leicht angezogen.
  5. etwas, dass mich nun noch aus ästhetischer sicht gestört hat, ist dass der konzertbesucher vorne rechts ein helles shirt getragen hat. das auge des betrachters wird dadurch von den bildwichtigen teilen abgelenkt.
    um sein shirt dunkler zu machen habe ich zuerst eine einstellebene vom typ gradiationskurven gewählt und darauf eine ebenenmaske angelegt. dann habe ich in der hintergrundebene mit dem schnellauswahlwerkzeug das shirt ausgewählt und die auswahl dann in der ebenenmaske weiss gefüllt.

    die unterschiedlichen rot-, grün- und blaukurven kommen vom versuch das shirt nur dunkler zu machen, was ich aber als nicht gut befunden habe.
    da das ziel des schwarzen shirts noch nicht ganz erreicht wurde, habe ich die einstellebene einfach dupliziert und mit der dekkraft gespielt, bis das bild mir gefiel. die grauen flecken kommen daher, dass ich noch ein paar andere flecken geringfügig abdunkeln wollte. daher habe ich diese auch mit reduzierter deckkraft in der maske übermalt.

zum schluss nochmals das fertige bild

wer das bild grösser sehen möchte klickt darauf.

das war’s schon wieder! eigentlich ist es überhaupt nicht sooo kompliziert.
viel spass beim selber photoshoppen!


Apr 1 2009

gipfelstürmer

ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich anstatt mit osterglocken schon wieder mit einem schneebild daherkomme. ; )


wer das bild grösser sehen möchte klickt darauf.

dieses bild entstand in davos anlässlich des skiweekends unseres büros. aufgenommen habe ich es aus der gondel mit der canon und dem 70-200er tele.

schon bevor ich den auslöser gedrückt hatte, wusste ich, dass es das schwesterbild zum bild strandspatziergang sein wird.

heute möchte ich euch einen kleinen einblick in den bearbeitungsprozess geben.

so kam das bild aus der kamera:

  1. als erstes habe ich die hintergrundebene dupliziert, dann wurde ein sensorfleck opfer des kopierstempels. danach habe ich das bild auf das 6×17 panoramaformat beschnitten, um das auge des betrachters mittels reduktion besser auf den gebirgsgrat zu lenken.
    die position des gipfelstürmers wurde schon beim fotografieren bewusst gewählt, so dass der (unterstellten) blickrichtung der person raum gelassen wird.
  2. danach habe ich eine meiner aktionen, die ausschliesslich die verschiedenen meistgebrauchten einstellebenen erstellt, ablaufen lassen.
  3. etwas, dass ich auch manchmal mache ist eine einstellebene nach dem zuweisen der werte duplizieren. dies mit dem ziel die wirkung zu verstärken. danach spiele ich mit der deckkraft bis mir das ergebniss gefällt. hier war das der fall bei den „general gradiationen“.
  4. die einstellebenengruppe „schwarzweiss“ besteht aus zwei einstellebenen vom typ „farbton/sättigung“. die obere hat den wert -100 unter „sättigung“ und den füllmodus „farbe“ zugewiesen. so funktioniert dieses paar ähnlich wie der „kanalmixer“, wenn ich bei der unteren einstellebene den regler „farbton“ betätige.
  5. darüber lieben noch zwei einstellebenen vom typ „gradiationskurven“ die mittels ebenenmasken das finetuning von individuellen bildbereichen zu übernehmen.

zum schluss nochmals das ergebnis:

das war’s! eigentlich ist es überhaupt nicht sooo kompliziert.
viel spass beim selber photoshoppen!