Nov 1 2009

kohärenz

die kohärenz von helligkeit und bildwichtigen elementen kristallisiert sich je länger je klarer als grundlegendes gestaltungsmittel meiner freien arbeiten aus. es ist gerade bei monochromen bildern eine möglichkeit das auge des betrachters auf subtile weise gezielt zu lenken.
da bei reportagen (mit gestalterischem spielraum!) nicht wie im studio die möglichkeit besteht das licht absolut zu kontrollieren, bekommt die nachträgliche ausarbeitung eine besonders wichtige rolle.

die idee, dass verschiedene bildbereiche unterschiedliche gradiationen aufweisen ist nicht neu. ursprünglich kommt diese art der ausbelichtung aus der landschaftsfotografie. perfektioniert wurde dieser gedanke dann von ansel adams.

einer der diese techniken auch im bereich der portrait- und reportagefotografie einsetzt ist der australier marcus bell. hier ein kurzer clip mit einblick in die arbeit von marcus.

mit der zeit hat sich somit auch die ausarbeitung meiner bilder verändert und weiterentwickelt. wo früher die vignettierung in verschiedenen stärken zum einsatz kam kommen heute verschiedene gradiationseinstellebenen mit radialen und linearen verläufen, die dann noch punktuell ergänzt werden, zum einsatz. manchmal werden die ebenenmasken sogar gleich von hand angelegt.

zwei punkte möchte ich noch hervorheben:

  1. ich vertrete nach wie vor die meinung, dass ein bild im kopf entsteht und nicht in der kamera. die daten die aus der kamera kommen müssen in der ausarbeitung noch an das „gesehene bild“ angeglichen werden. ich halte nichts davon irgendein bild in ein bearbeitungsprogramm zu laden und vordefinierte aktionen darauf anzuwenden oder einfach mal an den reglern zu drehen.
  2. gute schwarzweissbilder können nur aus farblich korrekten grundlagen konvertiert werden. deshalb ist der raw-converter für mich ein wichtiges, wenn auch ein zeitintensives tool.

um noch ein wenig fleisch an den knochen zu geben hier ein beispiel von einer kürzlich miterlebten taufe. vielleicht darf ich euch später noch mehr bilder dieses anlasses zeigen.

nein, es ist nicht der täufling. es sind einfach drei sympatische gäste.